In China haben die Behörden in den vergangenen 24 Stunden 101 neue Corona-Infektionen gemeldet - die höchste Zahl seit rund drei Monaten. Der Großteil der Fälle trat demnach in der nordwestlichen Provinz Xinjiang auf. Auch ein Infektionsherd in der Hafenstadt Dalian im Nordosten gibt Anlass zur Sorge.
Zuletzt waren in China Mitte April mehr als hundert Neuinfektionen binnen eines Tages registriert worden. Die derzeitigen Eindämmungsmaßnahmen konzentrieren sich vor allem auf den neuen Corona-Hotspot Dalian, wo die Behörden vergangene Woche einen Ausbruch in einem Verarbeitungsbetrieb für Fisch und Meeresfrüchte gemeldet hatten. Bis Mittwoch bestätigten die Behörden insgesamt 52 Neuinfektionen in der Millionenmetropole.
Die Behörden hatten erst am Sonntag angekündigt, alle sechs Millionen Einwohner von Dalian innerhalb von vier Tagen zu testen. Bisher seien drei Millionen Menschen getestet worden, sagte der Chef der örtlichen Gesundheitskommission. Er kündigte zudem die Schließung von Bibliotheken, Fitnessstudios, Bars und Museen an.
Derzeit 482 Menschen wegen Covid-19 im Krankenhaus
Bei einem Besuch der Stadt in dieser Woche hatte Vize-Regierungschefin Sun Chunlan die lokalen Behörden aufgefordert, den Waren- und Personenverkehr besser zu überwachen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Es dürfe kein Nachlassen bei Prävention und Kontrolle geben, sagte Sun demnach.
China hatte die Ausbreitung des Virus zwischenzeitlich mit gezielten Ausgangssperren, Reisebeschränkungen und Virus-Tests weitgehend unter Kontrolle gebracht. In der Volksrepublik war Sars-CoV-2 im Dezember vergangenen Jahres erstmals aufgetreten.
482 Menschen werden in China derzeit wegen der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 im Krankenhaus behandelt. Insgesamt wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in dem Land seit Beginn der Pandemie rund 87.000 Infektionen registriert, 4657 Menschen starben demnach.
spiegel
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